Ein Fundstück von der Wattenmeer-Insel Minsener Oog, ein ca. 1 m langes Hanfseil, dass während der Müllsammelaktion von den Schienen entfernt wurde, wird in der Zeit vom 24. August bis 25. Novemer 2018 als Exponat im Bremer Überseemuseum ausgestellt.
Es ist in Verbindung mit einer Schildkröte aus Fischernetzen in der Ausstellung „GHOSTNETS“ (Geisternetze) zu besichtigen.
In der Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit der Pariser Galerie „Arts d’Australie“ von Stéphane Jacob, Paris entstanden ist, befinden sich 16 Objekte, die von zwei Gemeinschaften der im australischen Norden beheimateten Aborigines- Community „Porpuraaw“ sowie der „Erub-Communty“ von der Insel Torres Strait Ilands erschaffen wurden.
Ghostnets sind Netze, die von Fischerbooten stammen und herrenlos im Meer treiben. Auf ihrem Weg bringen sie vielen Meeresbewohnern den Tod, da sie sich darin verfangen und nicht mehr befreien können. Werden diese Netze zu schwer, sinken sie auf den Meeresgrund und zerstören die Riffe.
Wie auch Minsener Oog ist im Norden Australiens im Bereich Queensland ein Küstenabschnitt an dem sich die Netze „sammeln“ und an den Strand gespült werden.
Hier werden die teils mehrere Kilometer langen Netze eingesammelt und die Einheimischen fertigen aus den Netzen Alltagsgenstände wie z. B. Körbe oder Vorhänge, die mit Muschel verziert werden.
Künstler aus diesen Orten bauen aus ausgewählten Netzen Kunstswerke in Gestalt ihrer Totem-Tiere.
Mit diesen Kunstwerken soll eine Verbindung zu den Ahnen hergestellt werden. Zudem wollen die Künstler durch ihre Arbeit auch auf die Verschmutzung der Meere und der Zerstörung des Lebensraumes Meer aufmerksam machen, denn mindestens 10% des Mülls in den Meeren besteht aus Fischernetzen.
Auch auf Minsener Oog wurden teils gut erhaltene große Netzteile angespült, diese sind sicherlich auch einige Zeit als Geisternetz durch die Nordsee getrieben und haben zum Glück keinen Schaden an den Sportbooten angerichtet. Wie der Presse zu entnehmen war, wurde vor einigen Wochen auch vor Warnemünde ein 500 m langes Geisternetz gefunden und an Land gebracht. Somit besteht auch in den heimischen Gewässern unserer Wassersportler die Gefahr auf ein Geisternetz zu treffen.
Interessierte können sich die Ausstellung „Ghostnets“ im „Kabinet Übersee“ im Bremer Überseemuseum ansehen bzw. die Exponate auch käuflich erweben. Rund um die Ausstellung findet auch ein informatives Rahmenprogramm mit Vorträgen und Aktionen für Familien und Kinder statt.
Hier gibt es weitere Informationen: Überseemuseum
Auch die Presse berichtet über die Ausstellung, z. B. der „Kurier der Woche“ mit dem Titel: Die Anwälte des Meere